Es muss jedoch festgehalten werden, dass es trotz aller Schutz- und sonstigen Massnahmen, die nach dem Stand der Technik getroffen worden sind, keine absolut sichere Anlage gibt und auch nicht geben wird[3][4]. Es verbleibt immer ein Restrisiko, welches zahlenmässig exakt kaum zu erfassen ist. Ob es „vertretbar“ ist, hängt vor allem von der Erfahrung und den Ergebnissen systematischer experimenteller Untersuchungen ab. Es wird im Wesentlichen beeinflusst von
- den bewusst in Kauf genommenen Risiken, z. B. fehlerhaftes Verhalten von Menschen bei Bedienungs- und Überwachungsaufgaben,
- dem technischen Versagen der getroffenen Schutzmassnahmen und
- der bei der Sicherheitsanalyse nach dem derzeitigen Wissensstand nicht erkannten Gefahren.
Solche Restrisiken können einerseits nicht beliebig reduziert werden und auch nicht durch zusätzlichen Aufwand an Schutzmassnahmen kompensiert werden. Andererseits dürfen aber Produktivität und Wirtschaftlichkeit nicht auf Kosten der als notwendig erachteten Schutzmassnahmen gehen. Dort, wo die erforderlichen Sicherheitsmassnahmen als untragbar hoch angesehen werden, muss gegebenenfalls auf die Durchführung eines Prozesses verzichtet werden. Es ist daher die Beantwortung der Frage nach dem rechten Mass, der sich die Verantwortlichen der Sicherheitstechnik mitunter täglich zu stellen haben.
Die folgenden Ausführungen behandeln speziell explosionstechnische Problemstellungen und ihre Lösungen durch systematische Versuchsarbeit in praxisnahem Massstab.
Inhalt
Vorwort (W. Bartknecht) 5
Nachwort (F. Schmalz und G. Pellmont) 6
Inhalt 11
SPEZIELLE EXPLOSIONSTECHNISCHE PROBLEMSTELLUNGEN UND IHRE LÖSUNGEN 13
1 Einleitung 13
2 Verhalten von flammenfester und nichtflammenfester Berufskleidung bei Einwirkung von Nitrobenzolabflammungen. 15
3 Einfluss von Zusatzoberflächen auf die Wirksamkeit konstruktiver Schutzmassnahmen 18
3.1 Vorbemerkung 18
3.2 Mühlen 24
3.21 Stift- und Turbomühlen 24
3.22 Schlägermühle 29
3.3 Staubabscheidefilter 35
3.31 Vorbemerkung 35
3.32 Schwebstoff-Filter 35
3.33 Taschenfilter 43
3.34 Schlauchfilter 49
3.34 Folgerungen 59
4 Staubsauger 60
5 Sackzerreissmaschinen 67
6 Müllzerkleinerungsanlagen 74
7 Pulverbeschichtungsanlagen 7
8 Wirbelschicht-Trockner und -Granulatoren 89
8.1 Anlagenbeschreibung 89
8.2 Historischer Überblick zur Entwicklung von Explosionsschutzmassnahmen für Wirbelschicht-Apparaturen 90
8.21 Explosionsversuche unter Betriebsbedingungen 99
8.211 Staubkonzentrationsmessung 99
8.22 Maximale Explosionskenngrössen inhomogener Staubwolken 104
8.221 Nachentstauber 104
8.3 Wirbelschichtanlagen 108
8.31 Wirbelschichtanlagen mit Nachentstauber 109
8.32 Explosionsdruckentlastung 116
8.321 Druckentlastung inhomogener Staubwolken nach dem Produktfilter 116
8.332 Propan, hybride Gemische mit brennbarem Staub 124
8.3321 Druckentlastung homogener Propan/Luft-Gemische 124
8.333 Brennbare Stäube, Propan 128
8.3331 Druckentlastung inhomogener Staubwolken und hybrider Gemische vor dem Produktfilter 128
8.334 Maximale Explosionskenngrössen in der Abluft von Wirbelschichtapparaturen, explosionstechnische Entkopplung 130
8.335 Einfluss von Abblasrohren 136
8.34 Explosionsunterdrückung 137
8.341 Brennbare Stäube 137
8.342 Hybride Gemische, Propan 140
8.343 Schlussbetrachtung 143
8.4 Zusammenfassung 144
9 Dimensionierung von konstruktiven Schutzmassnahmen 147
9.1 Vorbemerkung 147
9.2 Brenngase 147
9.21 Explosionsdruckentlastung 147
9.22 Explosionsunterdrückung 151
9.3 Brennbare Stäube 152
9.31 Explosionsdruckentlastung 152
9.311 Kubische Behälter 152
9.3111 Homogene Staub/Luft-Gemische 152
9.3112 Inhomogene Staub/Luft-Gemische 157
9.312 Langgestreckte Behälter (Silos) 160
9.3121 Homogene Staub/Luft-Gemische 160
9.3122 Inhomogene Staub/Luft-Gemische 162
9.32 Explosionsunterdrückung 163
10 Zusammenfassung 164
11 ANHÄNGE 166
11.1 Stichwort-Verzeichnis 166
11.2 Abbildungs-Verzeichnis 171
11.3 TABELLEN-VERZEICHNIS 177
11.4 Gleichungs-Verzeichnis 181
11.5 Literatur-Verzeichnis 184
12 EPILOG (U. BARTH) 188